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Durch die Gründung des imaginären CargoClubZüriWest, kurz CCZW, versuchte ich als alleine arbeitende Künstlerin die Dynamik einer frei erfundenen Gruppe zu adaptieren. Indem ich die Existenz der Gruppe konsequent behauptete und untersuchte, konnte ich mit wenigen Attributen eine Kraft entwickeln, welche ich alleine möglicherweise nicht hinbekommen hätte. Ich inszenierte eine Sammlung an Fundstücken, Beobachtungsfotografien, Videos, Plakaten, Flyern, ein Manifest und eine Website um die Existenz der Gruppe zu beweisen. Zudem inszenierte ich einen Artist-Talk mit den anonymen Gruppenmitgliedern und vertrat sie als Ver- und Übermittlerin ihrer Anliegen in der Öffentlichkeit. Gleichzeitig vertrat die Gruppe meine Bedürfnisse und Wünsche und kritisierte für mich die Entwicklung des neuen Stadtteils Zürich West, die Gentrifizierung und die Rolle der Künstler in diesen Prozessen.
Dieses künstlerische Format warf zudem Fragen über Autorschaft, Dokumentation und Fiktion auf.

Grafische Arbeiten, Fotografie, Video, Zeichnung, Objects trouvées, Installatiion, Website
PROJEKT CCZW
(2014)
AFTER THE CULT...
(2013 - ...)
...ist ein Projekt, dass sich über mehrere Jahre hinweg als künstlerisches Projekt entwickelt hat und noch nicht abgeschlossen ist. Es entstpringt der Idee des Cargo Kultes. Nach intensiver Zusammenarbeit mit der Künstlerin Patricia Nocon und eigenen Auseinandersetzungen mit dem Thema folgt nun die Phase der Rekapitulation...
In dieser Arbeit habe ich mich auf die Suche nach Strategien gemacht, welche künstlerische Prozesse in Gang setzen können. Dabei habe ich mich von Kulten des Südpazifiks anregen lassen. Bei den Cargo-Kulten der indigenen Völker Papua New Guineas habe ich die Bedeutung der Nachahmung als Strategie erkannt. Cargo-Kulte verwenden das Prinzip der Nachahmung, um auf die Umstände, welche die Kolonisierung mit sich brachte, reagieren zu können. Ich versuchte ähnliche Handlungen und ihre Potentiale in unserer Gesellschaft zu finden. Im Kontext der Kunst- und Kulturwissenschaft interessierte mich der Aspekt der Nachahmung, in welchem subversive Strategien aus einer kritischen Haltung gegenüber Vorbildern und tonangebenden Institutionen entwickelt werden können. Diese künstlerischen Prozesse versuchte ich zu untersuchen, zu verstehen und sie in der eigenen künstlerischen Arbeit anzuwenden.
Um der Nachahmung als Strategie auf die Spur zu kommen, plante ich eine Recherchereise nach New Britain, eine der Inseln im Südpazifik, auf der Cargo-Kulte bis heute die Kultur der Einheimischen prägen. Die Reise hat mich ganz woanders hin geführt. Die Ergebnisse der Reise und die Auswertungen der dort entstandenen Bilder und Videos bildeten die Grundlage für meine künstlerische Arbeit.
Es entstand eine Sammlung von Bildern, Aktionen und Ordnungen, die Überlappungen diverser Formen und Farben sowie Musterungen interessierten mich, besonders wenn ich dadurch Zusammenhänge und neue Bedeutungen endtecken und behaupten konnte.

Fotografie, Photoshop, Video, Zeichnung, Aquatinta, Textarbeit



PROJEKT
VERGLEICHENDE INSELFORSCHUNG
(2015)